Tätigkeitsbericht des AGA-Knorpelkomitees

Tätigkeitsbericht des AGA-Knorpelkomitees 2020

Zielsetzung und Aktivitäten

Das AGA-Knie-Knorpel-Meniskus Komitee legt seinen Fokus auf den Erhalt und die Wiederherstellung der Funktion – insbesondere des Kniegelenks. Hauptfokus ist dabei der Erhalt und die Regeneration von geschädigtem Knorpel und Meniskus. Dabei spielt auch die Öffentlichkeitsarbeit und Stellungnahme zu berufspolitischen Themen eine wichtige Rolle. Zuletzt wurde hier der Indikation der Arthroskopie bei Patienten mit Gonarthrose aber auch der Indikation zur Arthroskopie bei Patienten mit Meniskusschäden große Bedeutung beigemessen.

Im Rahmen der Weiterbildung werden auch regelmäßig Arthroskopiekurse der AGA-Akademie unterstützt. Der letzte Arthroskopiekurs Knie, Gelenkerhalt der AGA-Akademie vom 13.-14. März 2020 in Nürnberg / Erlangen konnte noch vor Ausweitung der nationalen Sicherheitsvorkehrungen im Rahmen der Coronavirus-Pandemie durchgeführt werden.

 

Projekte:

Zur Evaluation von „Re-Meniskusnähten“ ist in unserem Komitee eine neue Studie mit dem Projekttitel „Clinical results of revision meniscal repair: A multicenter study“ geplant. Studienleiter ist Dr. Mehl, der das Studienprotokoll entworfen und bereits bei der Ethikkommission eingereicht hat. Ziel der Studie ist es, die klinischen Ergebnisse nach Revisionsnaht am Meniskus zu untersuchen. Hierzu wird eine multizentrische, prospektive Kohortenstudie durchgeführt. Eingeschlossen werden Patienten mit erneuter Meniskusnaht nach bereits einmalig fehlgeschlagenem Nahtversuch. Primär sollen die klinischen Ergebnisse im postoperativen Verlauf anhand von klinischen Scores analysiert und mit den präoperativen Werten verglichen werden. Zudem soll die Versagens- und Reoperationsrate erfasst werden. Die primäre Hypothese der Studie ist, dass die erneute Meniskusnaht zu einer signifikanten Verbesserung der klinische Scores im postoperativen Verlauf im Vergleich zum präoperativen Status führt, diese im Literaturvergleich den Ergebnissen nach primären Naht jedoch unterlegen sind. Desweiteren gehen wir davon aus, dass die Rate an Versagern im Vergleich zur primären Naht erhöht ist. Eingeschlossen werden Patienten zwischen 12 und 55 Jahren mit Indikation zur erneuten Meniskusnaht (Indexoperation) nach bereits erfolgter Meniskusnaht. Postoperativ erfolgt die Evaluation nach 12 und 24 Monaten anhand ausgewählter Scores.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Vogt ist eine weitere Studie zur Evaluation einer Meniskusvorderhornraffung bei Osteochondrosis dissecans bzw. Knochenödemen der Femurkondylen geplant. Grundlage hierfür sind kernspintomographische Beobachtungen, bei denen sich nach Raffung des Meniskusvorderhorns – meist mit zwei outside-in Nähten – das Knochenmarksignal deutlich reduziert hat. Um genauere Informationen zu dem Effekt einer möglichen Druckentlastung der Kondylen durch eine Meniskusvorderhornraffung zu erhalten, wird momentan ein Studienprotokoll entworfen.

Prof. Dr. Vogt wird desweiteren zusammen mit PD Dr. Schmitt die Ergebnisse unserer Studie über die Sandwich-Technik von Spongiosaplastik und ACT zur Behandlung von osteochondralen Schäden am Kniegelenk publizieren.

Ein weiterer Studienfokus liegt auf der autologen Knorpelzelltransplantation mit nasalem Knorpel, was momentan von PD Dr. Mumme am Universitätsspital Basel untersucht wird. Die Grundlage hierfür liegt in der erhöhten Widerstandsfähigkeit nasaler Knorpelzellen gegenüber inflammatorischen Prozessen. Die Zellkultivierung wird in der Schweiz und in Deutschland vorgenommen. Momentan werden die regulatorischen Anforderungen geprüft, um die Behandlungmöglichkeit mit diesem neuen Verfahren auch in Deutschland auszuweiten. Weitere Projekte sind in Arbeit.

Wir bedanken uns insbesondere auch bei allen anderen Kollegen außerhalb des Komitees, die sich bei der Entwicklung und Durchführung unserer Projekte mit viel Engagement einbringen.

Das AGA-Knie-Knorpel-Meniskus Komitee dankt Prof. Dr. Matthias Steinwachs (Zürich, Schweiz) für seine langjährige konstruktive Mitarbeit als Mitglied und ehem. Leiter des Komitees und begrüßt Prof. Dr. Jagodzinski als neues Mitglied. Ebenso danken wir den ehem. Mitgliedern Prof. Dr. Angele und Prof. Dr. Niemeyer für Ihre Bereitschaft, weiterhin als Gäste die Arbeit des Komitees zu unterstützen.

 

Prof. Dr. med. Peter C. Kreuz
Leiter des AGA-Knie-Knorpel/Meniskus-Komitees

Sportorthopädie, Arthroskopie und regenerative Gelenkchirurgie
Asklepios Stadtklinik Bad Tölz, Deutschland

Kontakt: aga-komiteeschello.at

 

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