PRESSEMITTEILUNG: Deutschsprachiges Arthroskopieregister DART geht an den Start

PRESSEMITTEILUNG: Deutschsprachiges Arthroskopieregister DART geht an den Start

Datum: 23.10.2017

Arthroskopieregister für Gelenk-Operationen: mehr Transparenz und stärkere Patientenorientierung

Wichtiger Schritt auf dem Weg zur verbesserten Versorgung bei Gelenk-OPs

Berlin, 23.10.2017 – Auf dem morgen beginnenden Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) fällt der Startschuss für das deutschsprachige Arthroskopieregister DART. Mit dem neuen Register werden erstmalig Patientendaten zu arthroskopischen Eingriffen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zentral erfasst und gesamthaft wissenschaftlich ausgewertet. Ärzten, Praxen und Kliniken steht das Register ab sofort kostenlos zur langfristigen Sicherstellung ihrer Qualität zur Verfügung.

Initiatoren und Träger des DART sind die Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA), der Berufsverband für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (BVASK) und die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS). Die Zusammenarbeit erfolgt in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU).

„Mit DART wollen wir zur Qualitätssicherung im Gesundheitswesen beitragen. Die  wissenschaftliche Auswertung der mittel- und langfristigen Patientendaten ermöglicht uns Rückschlüsse zu ziehen, wie wir Gelenkerkrankungen zukünftig noch besser behandeln können“, erklärt AGA Präsident Prof. Dr. med. Helmut Lill die Zielsetzung der Initiative. „Wir können mit diesem innovativen Tool die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus einzelnen randomisierten Studien um weitreichende reale Versorgungsdaten ergänzen und so lernen, wie wir Patienten noch individueller beraten und gelenkschonend therapieren können“, so Lill weiter.  

In der Arthroskopie und Gelenkchirurgie wie in der Chirurgie insgesamt gibt es nur wenige kontrollierte randomisierte Studien, deren Ergebnisse nur begrenzt in die Versorgungsrealität übertragen werden können. Die Gründe liegen u.a. darin, dass Patientenfälle schwierig zu vergleichen sind und damit nur hochselektive Patientengruppen eingeschlossen werden können. Mit DART haben die Partner nun ein objektives Tool an der Hand, um kontinuierlich ausreichend große Fallgruppen zur wissenschaftlichen Erforschung bestmöglicher Gelenktherapien bilden zu können.  

Mit objektiven Daten gegen den steigenden Kostendruck kämpfen

„Wir wollen mehr Transparenz und Evidenz in die Arthroskopie bringen, um den Kostenträgern noch deutlicher zu zeigen, wie effizient und nachhaltig die inzwischen zum Standard gewordene OP-Technik für die Patienten ist. Das ist für uns ein ganz wichtiges Ziel, denn immer mehr wertvolle Behandlungen stehen bei den Kassen auf dem Prüfstand und werden zukünftig womöglich nicht mehr erstattet“, sorgt sich Mitinitiator und AGA Vorstand Prof. Dr. med. Philipp Niemeyer über die zunehmende Streichung wichtiger minimal-invasiver Leistungen.   

Schnell und einfach für Arzt und Patienten umsetzbar

Auf der unabhängigen Online-Plattform von DART machen die Ärzte Angaben zur Erkrankung / Verletzung, dem intraartikulären Befund und der durchgeführten Operation. Der operierte Patient erhält ebenfalls einen individuellen Online-Zugang und wird gebeten, zu regelmäßigen Zeitpunkten – bis zu 10 Jahre nach der Operation – Angaben zum subjektiven Gelenkbefund, Komplikationen, Arbeitsausfall und der subjektiven Zufriedenheit zu machen. Die Arzt- und anonymisierten Patientendaten werden anschließend statistisch ausgewertet. Über eine Reportfunktion erhält der Arzt eine Rückmeldung für die Ergebnisse der von ihm durchgeführten Operationen im Vergleich zum Gesamtpool teilnehmender Ärzte. Und auch der Patient profitiert: Durch die kontinuierlichen Updates erhält der Patient eine bessere Kontrolle und Beurteilung seines Genesungsverlaufs. Verantwortlich für die technische Realisation ist das Studienzentrum der Universität Freiburg.

Patientenregister haben in der modernen Gelenkmedizin einen hohen Stellenwert erlangt. Das vom DGOU gestartete und von der AGA ebenfalls unterstützte Knorpelregister erfasst seit 2013 Patientendaten bei der Therapie von Knorpelschäden. Es bietet neben der Auswertung der Daten ein sehr erfolgreiches Tool zum Austausch der Ärzte untereinander in einem sich stark fortentwickelnden Bereich der Medizin sowie zur fundierten Beratung zukünftiger Patienten.  

Über die AGA

Die AGA ist die größte europäische Gesellschaft für Arthroskopie mit derzeit mehr als 4.600 Mitgliedern. Die Ziele der AGA sind unter anderem Nachwuchsförderung, Weiterbildung, Standespolitik im Zusammenhang mit der Arthroskopie und Gelenkchirurgie, Sicherung und Kontrolle der Qualität und die Unterstützung und Finanzierung von wissenschaftlichen und klinischen Projekten. Die AGA hat ihren Sitz in der Schweiz.

 

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
AGA – Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie
Sprecher des Vorstandes

PD Dr. Sepp Braun, Sportorthopädie, TU München
E-Mail: infoaga-online.de
http://www.aga-online.de

Vorstand
Prof. Dr. med. Philipp Niemeyer
E-Mail: infoaga-online.de
www.aga-online.de

Pressekontakt:
LoeschHundLiepold Kommunikation GmbH
Imke Salzmann
Tegernseer Platz 7 / Eingang Deisenhofener Str. 1

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