Das AGA Komitee Schulterinstabilität hat in der Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie eine Übersichtsarbeit zu der Instabilität und den Arthrosen des Sternoclaviculargelenks (SCG) publiziert. Neben den allgemeinen Informationen (Epidemiologie, Anatomie, Diagnostik) zu dieser seltenen Verletzung des Schultergürtels wurden von den Autoren insbesondere die möglichen Behandlung-Optionen der anterioren und posterioren SCG Instabilität, als auch der Arthrosen des SCG dargestellt und bewertet.
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VERÖFFENTLICHUNG
„Instabilitäten und Arthrose des Sternoklavikulargelenks“
Autorinnen/Autoren
Johannes E. Plath1, Frank Martetschläger2, Philipp Moroder3, Gunther Sandmann4
Institute
1 Orthopädisches Fachzentrum (OFZ), Weilheim, Deutschland
2 Deutsches Schulterzentrum München, München, Deutschland
3 Abteilung Schulterchirurgie und Ellenbogenchirurgie,Schulthess Klinik Zürich , Zürich, Schweiz
4 Sportklinik Ravensburg, Sportklinik Ravensburg, Ravensburg, Deutschland
Korrespondenzadresse
Dr. Johannes E. Plath
Orthopädisches Fachzentrum (OFZ)
Johann-Baur-Straße 5
82362 Weilheim, Deutschland
johannes.plathgmail.com
Bibliografie
Z Orthop Unfall
DOI 10.1055/a-2109-3190
ISSN 1864-6697
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG, Rüdigerstraße 14,
70469 Stuttgart, Germany
English version at: https://doi.org/10.1055/a-2109-3190.
Arthroskopische Schulterstabilisierung beim Sportler
Multizenterstudie: Arthroskopische Stabilisierung durch Soft-Anchor nach primär-traumatischer anterior-inferiorer Schulterluxation bei Überkopf-Athleten
Überkopf-Athleten sind besonders gefährdet für das Erleiden einer traumatischen Schulterinstabilität. Sie zeigen die höchsten Inzidenzraten traumatischer, anterior-inferiorer Schulterluxationen und stellen zugleich einen maximalen Leistungsanspruch an das Schultergelenk. Der bisherige Behandlungsstandard zur Versorgung von Kapsel-Labrum Läsionen für dieses Hochrisikokollektiv ist die weichteilige Stabilisierung mittels Fadenanker. Teilweise werden dabei jedoch schwerwiegende implantat-spezifische Komplikationen wie Osteolysen, (peri-implantäre) Glenoidfrakturen und Implantatversagen beobachtet. Eine mögliche Alternative ist die Verwendung sogenannter Soft-Anker ("all-suture-anchor") zur kapsulo-labralen Rekonstruktion. Dieser ausschließlich aus Fadenmaterial bestehende Ankertyp wird durch subkortikale Verblockung eines Fadenkonvoluts fixiert. Die knochensparende Implantationstechnik mit sehr kleinen Bohrungen bieten möglicherwiese Vorteile durch eine größere Anzahl glenoidaler Fixationspunkte und eine günstigere knöcherne Ausgangssituation bei erforderlichen Revisionseingriffen.
Ziel dieser prospektiven, multizentrischen Studie ist die Evaluation der klinischen und radiologischen Ergebnisse nach arthroskopischer Stabilisierung mit Soft-Ankern bei einem Patientenklientel mit einem maximalen glenohumeralen Funktionsanspruch. Es werden daher ausschließlich Überkopf-Athleten im Alter von 18-40 Jahren mit primär-traumatischer, anterior-inferiorer Schulterinstabilität eingeschlossen und über einen Zeitraum von fünf Jahren evaluiert. Diese Multizenter-Studie des AGA Komitees Schulter-Instabilität wird geleitet durch Prof. Dr. Markus Scheibel, Elisabeth Böhm, Marvin Minkus und PD. Dr. Philipp Moroder (Charité-Universitätsmedizin Berlin). Es beteiligen sich insgesamt 10 renommierte Schulterzentren in Deutschland und Österreich.
Peri-implantäre Glenoidfraktur durch Krampfanfall nach arthroskopischem Bankart- und SLAP-Repair. Die anteriore Glenoidrandfraktur verläuft kranial durch die Osteolyse eines bioresorbierbaren Ankers. Können solche Komplikationen durch knochensparende Soft-Anker verhindert werden? (Quelle: PD Dr. Dirk Maier)
Dynamische posteriore Instabilität des Acromioclaviculargelenkes
Histopathologische Studie: "Healing Response" des acromioclaviculären Bandkomplexes nach akuter Luxation des Acromioclaviculargelenkes
Die dynamische posteriore Instabilität des Acromioclaviculargelenkes (ACG) ist ein unabhängiger Risikofaktor für ein schlechtere klinisch-radiologische Ergebnisse nach operativer Versorgung
akuter ACG-Instabilitäten. Trotz moderner Therapieverfahren verbleibt bei einem relevanten Anteil der Patienten in unterschiedlichem Ausmaß eine dynamische posteriore ACG-Instabilität. Als Ursache hierfür kann eine biomechanisch insuffiziente Ausheilung des acromioclaviculären Bandkomplexes angenommen werden, der als biomechanischer Hauptstabilisator in der Horizontalebene wirkt. Derzeit liegen noch keine Erkenntnisse über die zellbiologischen Abläufe im Bereich des acromioclaviculären Bandkomplexes nach traumatischer Ruptur bzw. dessen Heilungsverhalten vor.
Das Ziel dieser histopathologischen Studie ist es, die biologische "healing response" des acromioclaviculären Bandkomplexes zu verschiedenen Zeitpunkten nach akuter Luxation sowie dessen Heilung nach operativer Versorgung zu untersuchen. Die Studie wird unter der Leitung von PD Dr. Dirk Maier in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg durchgeführt (Doktorand: cand. med. Lars-René-Tücking).